Raum:

Dieser Aspekt spiegelt sich auf vielen Ebenen wider.

 

Körperlich: 

·      Wie weit öffne ich meinen Mund beim Sprechen (Kieferöffnung)

·      Wie hoch ist mein Atemvolumen (vom Zwerchfell beeinflusst)

·      Wie ausladend gestikuliere ich

·      Wie lang sind die Vokale die ich spreche

·      Wie laut oder leise spreche ich

·      Wie schnell oder langsam

·      Wie melodiös

 

Inhaltlich:

·       Wie ausschmückend formuliere ich meine Sätze

·       Wie viele Sprechpausen mache ich

·       Wie viel Redeanteil besitze ich

 

Und hierbei stelle ich immer wieder fest, dass es stark davon abhängt, wie Menschen sozialisiert wurden.

Welche Hautfarbe, sozialen Stand, Ethnie, Herkunft, Geschlecht, sexuelle Ausrichtung sie haben.

 

Kurzum, wie viel Raum ihnen gegeben wurde also sie aufwuchsen oder ihnen jetzt von unserer Gesellschaft zur Verfügung gestellt wird.

 

Vielleicht kennst du eine Person, die gerne viel, laut und mit großer Geste erzählt. Oder auf der anderen Seite einen Menschen, die nur selten etwas sagen und wenn, dann so leise, dass du ihn kaum verstehst. Vielleicht erkennst du dich auch selbst in einem der beiden Bilder wieder.

Sicher ist es in unserem System so, dass die einen höher angesehen sind als die anderen. Aber am Ende führen beide Verhaltensweisen dazu, dass sie nicht wirklich Teil einer Gruppe sein können.

Denn dafür brauchen wir nämlich beide Skills. Wir müssen in der Lage sein uns Raum zu nehmen UND zu geben. Das ist nämlich die Voraussetzung für einen guten Kontakt. Mit sich selbst und mit anderen Personen.

 

(Wo wir übrigens wieder beim Punkt weiter oben wären. Wir müssen flexibel sein)

 

Ich gebe zu, das klingt jetzt alles nach tiefer psychologischer Arbeit. Und sicher. Es tut uns bestimmt allen gut uns mit bestimmten inneren Themen auf diesem Wege auseinander zu setzen.

 

ABER das schöne ist (und darum liebe ich meinen Beruf so sehr), dass die Auseinandersetzung damit auch über den Körper stattfinden kann. Wenn wir uns körperlich mehr oder weniger Raum nehmen verändert sich unsere Außenwirkung. Wir werden anders wahrgenommen und dadurch auch anders behandelt.

 

Mal wieder hängt alles mit allem zusammen.